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WAS IST ALADIN?

Die Bedeutung des Fahrrades als Verkehrsmittel für den Alltag ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Insbesondere im großstädtischen Kontext zeigt sich ein steigender Anteil der Fahrradnutzung. Die Gründe dafür liegen zum einen im Wandel des individuellen Mobilitätsverhaltens und damit einhergehend in sich verändernden Einstellungen, welche in einem an Bedeutung gewinnenden neuen, umweltbewussteren Mobilitätsstil münden.

Zum anderen bemühen sich zunehmend mehr Kommunen um eine aktive Förderung des Radverkehrs, um ihre eigenen Klimaschutzziele zu erreichen, aber auch um ihr Image zu verbessern und langfristig die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund ist auch die „Renaissance der Lastenfahrräder“ zu sehen.

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Transportfahrräder, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts als gängiges Verkehrsmittel verbreitet waren und mit Aufkommen des Automobils fast vollständig von unseren Straßen verschwunden sind, bieten im Kontext des innerstädtischen (Wirtschafts-)Verkehrs ein enormes Potenzial zur Einsparung von CO2-Emissionen und anderen Luftschadstoffen.

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Zunehmend sieht man auch in deutschen Großstädten häufiger Lastenfahrräder im Stadtbild. Beleg für dieses „Comeback“ ist auch die Nachfrage nach kommunalen Kaufprämien für Lastenräder, wie sie u.a. Berlin und München anbieten. Der Zuwachs an Lastenrädern erhöht dabei einerseits den Druck auf die Bereitstellung von Abstellanlagen im öffentlichen Raum, andererseits sind Abstellanlagen im öffentlichen Raum erforderlich, um die Voraussetzungen für die weitere Durchdringung des Lastenrades in der Stadt zu schaffen. Hier setzt das NRVP-geförderte Vorhaben „ALADIN – Abstellanlagen für Lastenfahrräder in Nachbarschaften“, welches vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2022 durch das Institut Verkehr und Raum der Fachhochschule Erfurt bearbeitet wird, an.

ZIEL DES PROJEKTES

Im Rahmen des Projektvorhabens erarbeitet das Projektteam Empfehlungen für nutzerfreundliche Abstellanlagen für Lastenfahrräder im öffentlichen Raum. Insbesondere die zunehmende Nutzung von Lastenrädern durch Privatpersonen erhöht die Notwendigkeit der Kommunen insbesondere in dicht bebauten Straßenzügen der Innenstädte der Nachfrage nach Abstellanlagen auch im öffentlichen Raum nachzukommen, da neben den hohen Anschaffungskosten der Mangel an Abstellanlagen ein erhebliches Problem für die Nutzenden von Lastenrädern darstellt. Durch fehlende, unsichere oder schwer zugängliche Abstellmöglichkeiten verliert das Lastenrad an Attraktivität und Potentiale zur Förderung nachhaltiger Mobilität gehen verloren.

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Das Vorhaben widmet sich der skizzierten Fragestellung aus zwei Perspektiven: Einmal die Perspektive der funktional-praktischen Aspekte der Verkehrsplanung – wie die Bedarfsermittlung, die Umwidmung von Stellplätzen oder Nutzungsregelungen. Zum anderen die ästhetischen Aspekte der Gestaltung von Abstellanlagen, damit sich die Anlagen in das Straßenbild einfügen. Zentraler Punkt der Untersuchung ist die stadtgestalterische Integration von Abstellanlagen im öffentlichen Raum. Am Beispiel verschiedener städtebaulicher Kontexte (Siedlungen im ländlichen Raum, Altstädte, Gründerzeitquartiere) werden gestalterische Leitlinien entwickelt. Dafür arbeitet das Vorhaben mit Modellkommunen (München, Leipzig, Nordhausen und der Region Hannover) zusammen, welche die verschiedenen zu untersuchenden städtebaulichen Kontexte möglichst umfassend widerspiegeln und zugleich die Förderung des Radverkehrs als strategisches Ziel verfolgen.

ANGESTREBTES ERGEBNIS

Als Ergebnis des Vorhabens wird eine Planungshilfe für nutzerfreundliche, gemeinschaftliche Abstellanlagen im öffentlichen Raum publiziert.

Langfristiges Ziel ist der Aufbau von Pilotanlagen nach den erarbeiteten Empfehlungen in den beteiligten Modellkommunen. Durch eine Kooperation mit Modellkommunen und die hohe Umsetzungsorientierung gewinnt das Vorhaben an praktischer Relevanz.

ARBEITSPAKETE

Ermittlung der Anforderungen an Abstellanlagen

eins

AP 1.1 Bedarfsermittlung und Bestandsaufnahme

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Dieses Arbeitspaket legt die Grundlage des Vorhabens und befasst sich mit den Anforderungen an Abstellanlagen aus der Perspektive der Kommunen und der Nutzenden. Parallel zu den Anforderungen der Nutzenden werden bestehende Empfehlungen und rechtliche Rahmenbedingungen zur Dimensionierung, Ausführung und Umsetzung von Abstellanlagen erfasst und ausgewertet. 

Mittels qualitativer Leitfadeninterviews und einer Marktanalyse werden die nutzerseitigen Anforderungsprofile in verschiedenen städtischen Umfeldern erfasst. In jeder der vier Modellkommunen Region Hannover, Leipzig, München und Nordhausen werden dafür Untersuchungsquartiere ausgewählt.  

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AP 1.2 Good-Practice-Analyse

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Die Good-Practice-Analyse erfasst und dokumentiert Beispiele gelungener Integration von Abstellanlagen im nationalen und internationalen Vergleich. Eine systematische Bewertung erfolgt unter anderem anhand der Kriterien der Dimensionierung, der gestalterische Qualität, der Nachhaltigkeit der Materialverwendung sowie dem Unterhalt. Neben der Recherche und Analyse werden Architekt*innen und Stadtplaner*innen befragt, die sich durch die Mitwirkung in Projekten im Kontext städtischen Mobilitätsdesigns ausgezeichnen.

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Erarbeitung von Empfehlungen für Abstellanlagen

zwei

AP 2.1 Empfehlungen für Design und Technik

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Abgeleitet aus den Ergebnissen aus AP 1 entwickelt AP 2.1 Empfehlungen hinsichtlich Design und Technik. Vor dem Hintergrund verschiedener räumlicher Kontexte der europäischen Stadt werden zudem Gestaltungempfehlungen für Abstellanlagen aufgeführt, die sowohl ästhetischen wie funktional-praktischen Anforderungen entsprechen. Ergebnis ist ein Ausführungskatalog möglicher Typen von Lastenrad-Abstellanlagen, welcher anschließend Bestandteil der Planungshilfe sein wird.

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AP 2.2 Empfehlungen für Umsetzung und Verfahren in Kommunen

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In Zusammenarbeit mit den Modellkommunen werden Empfehlungen entwickelt, wie sich die Umsetzung von Abstellanlagen für Lastenräder im öffentlichen Raum in die Planungs- und Verwaltungsvorschriften integrieren lassen. Dabei werden unter anderem Aspekte wie die Integration in eine potentielle Satzung für Fahrradabstellanlagen in kommunaler Verantwortung, Initiierung von Vorplanungs- und Umsetzungprozesse oder Öffentlichkeitsbeteiligung aufgegriffen. Die Empfehlungen werden so formuliert, dass sie idealerweise in Form von Verwaltungs-vorschriften in die Planungsvorgänge von einer Kommune übernommen werden können.

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AP 2.3 Erarbeitung einer Planungshilfe

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In AP 2.3 erfolgt die Bündelung der einzelnen Teilergebnisse der vorhergehenden Arbeitspakete in einer zusammenfassenden Planungshilfe. Diese richtet sich an Kommunen, die die Errichtung von Abstellanlagen planen und enthält verschiedene Bausteine. Das Ziel der Planungshilfe ist es, den Akteur*innen das notwendige Handlungswissen für die Errichtung von Lastenrad-Abstellanlagen an die Hand zu geben.​

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Ergebnistransfer

drei

Die Ergebnisse des Projektes sollen interessierten Akteur*innen im gesamten deutschsprachigen Raum zugänglich gemacht werden. Im Sinne eines konsistenten Ergebnistransfers sind nachfolgende Formate dafür vorgesehen:

  • Projekt- und Evaluationsbericht

  • Planungshilfe

  • Vorträge auf nationalen und internationalen Fachtagungen

  • Fachbeiträge in Fachzeitschriften

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Projektkoordination

vier

AP 4.1 Projektkoordination

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Die Projektkoordination dient als zentrale Schnittstelle zum Fördermittelgeber (BMVI) sowie zum Projektträger (BAG). Zu den Aufgaben gehört die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und Bereitstellung von Projektinformationen über die Internetseite des NRVP sowie des Instituts Verkehr und Raum

Des Weiteren dokumentiert und evaluiert AP 4 den Arbeitsfortschritt des gesamten Projektes.

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AP 4.2 Projektbeirat

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Der Projektbeirat begleitet das Projektteam bei dem Fortgang des Projektes und berät bei Entscheidungsprozessen. Er begutachtet den Fortschritt und die Umsetzung der im Projekt definierten Ziele sowie Maßnahmen und bringt seine eigene Expertise ein. Der Projektbeirat wird zweimal in der Projektlaufzeit zusammenkommen. Die Mitglieder stammen dabei aus verschiedenen Fachdisziplinen. Die Mitglieder des Projektes sind:

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Weitere Informationen unter: 

https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/praxis/aladin-abstellanlagen-fuer-lastenfahrraeder

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Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.

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